Männerpolitik

Wie die „Liberalen Männer“ den Feminismus bekämpfen wollen

Julia Korbik19. Juni 2017
In der FDP wollen sich die „Liberalen Männer“ gründen und haben direkt ein Programm zur Gleichberechtigung präsentiert: Männer, so dessen Tenor, werden benachteiligt. Warum das Problem „Männerrechtler“ über die FDP hinausgeht.

Vor ein paar Tagen hatten ein paar FDP-Männer eine tolle Idee: Sie wollen eine Männerorganisation innerhalb der FDP gründen. „Liberale Männer in der FDP“ soll die heißen und sich für die „tatsächliche Gleichberechtigung von Frauen und Männern“ einsetzen. So heißt es zumindest in einem entsprechenden Programmentwurf, der auf dem Blog „genderama“ des Männerrechtlers Arne Hoffmann veröffentlicht wurde. Damit ist die Richtung schon vorgegeben – statt um Gleichberechtigung geht es hier eher darum, dass Männer in den Augen der „Liberalen Männer“ die wahrhaft Benachteiligten sind.

„Gleichberechtigung statt Frauenrechte“ wird unter Punkt eins des Programms gefordert: „‚Frauenrechte‘ gibt es genauso wenig wie ‚Männerrechte‘. Die Begriffe widersprechen bereits dem Gleichbehandlungsgrundsatz. Es gibt nur Menschenrechte.“ Quotenregelungen für Frauen werden abgelehnt – eine Männerquote hingegen wird an anderer Stelle explizit gefordert.

Männerrechtler als gesellschaftliches Problem

Unter Punkt 6 „Gleichberechtigung bei häuslicher und sexueller Gewalt“ wird beharrt: „Für die Erforschung und Bekämpfung von gegen Männer und Jungen gerichteter häuslicher und sexueller Gewalt müssen die gleichen öffentlichen Mittel bereitgestellt werden wie für die Erforschung und Bekämpfung der gegen weibliche Opfer gerichteten.“ Angesichts der Zahlen zu sexualisierter und häuslicher Gewalt in Deutschland liest sich das Ganze wie ein schlechter Witz. Es ist nun einmal nicht zu leugnen, dass die überwältigende Mehrheit der Opfer dieser Form von Gewalt Frauen und die überwältigende Mehrheit der Täter Männer sind.

In der FDP rauft man sich angesichts dieses vermeintlichen Einsatzes für Gleichberechtigung die Haare, und das zu Recht. Doch Männerrechtler sind kein FDP-spezifisches Problem, sondern ein gesellschaftliches. Männerrechtler finden in den letzten Jahren immer mehr Gehör: Der Feminismus ist für sie eine Ideologie des Männerhasses, deren Ziel es ist, die Gesellschaft nach feministischen Leitbildern umzubauen. Die Gleichberechtigung, glauben Männerrechtler, ist nun wirklich zu weit gegangen – so weit, dass nun Jungs und Männer die wahrhaft Benachteiligten sind.

Angebliche Diskriminierung von Männern

Aus einzelnen Punkten und Fakten leiten Männerrechtler gerne eine flächendeckende Benachteiligung von Männern ab. Wie der ehemalige Schweizer Männerbeauftragte Markus Theunert prägnant zusammenfasste: „Man wähle ein beliebiges, in Ziffern fassbares Merkmal und brandmarke den Unterschied zwischen den Geschlechtern als gewollte Benachteiligung und Diskriminierung von Männern.“

Nun ist der Einsatz für die Rechte von Jungen und Männern nicht per se abzulehnen oder zu verdammen. Das Bundesforum Männer beispielsweise versteht sich als Interessenvertretung „für Jungen, Männer und Väter“ und hinterfragt kritisch gesellschaftliche Geschlechternormen und Rollenerwartungen in Bezug auf Männer und Jungen. Eine solche Männerarbeit hat tatsächlich den Anspruch, zu einer geschlechtergerechteren Gesellschaft beizutragen – anders als Vereinigungen wie MANNdat, die nur damit beschäftigt sind, die vermeintliche Diskriminierung von Männern zu beweisen.

Männerpolitik wird diskreditiert

Es gibt also solche und solche Männerrechtler. Fest steht: Männerrechtler wie die „Liberalen Männer“ und alles, was sich auf „genderama“ so tummelt, diskreditieren jene (Männer), die in Form von Männerpolitik die Gesellschaft nachhaltig verändern wollen. Jene, die nicht aus einem Racheimpuls handeln, weil sie das Gefühl haben, nach Jahrzehnten der feministischen Terrorherrschaft seien sie jetzt auch mal dran. Jene, für die Gleichberechtigung ein Ziel ist, an dem gemeinschaftlich gearbeitet werden muss – und kein Nullsummenspiel, bei dem es nur darum geht, wer gewinnt und wer verliert.

Feminismus – brauchen wir das noch?

Kommentare

Racheimpuls?

Haben sich gewisse Frauenverbände aus einem Racheimpuls gegründet? Man erinnere sich an den berühmten Furien ;-).

Genderama Blog von Hr. Hoffmann

Ich halte den Genderama Blog von Hr. Hoffmann fuer sachlich und ausgeglichen.

Soll Kritikerbashing überzeugen?

"diskreditieren jene (Männer), die in Form von Männerpolitik die Gesellschaft nachhaltig verändern wollen."
Männerpolitik? Durch Gleichberechtigung im Sorgerecht um Rollenmuster aufzubrechen? Von der SPD gab es in den letzten 40 Jahren leider keine Sorgerechtsanpassung die Gleichberechtigung gefördert hätte, oder den Begriff Männerpolitik wirklich verdient hätte.
„Man wähle ein beliebiges, in Ziffern fassbares Merkmal und brandmarke den Unterschied zwischen den Geschlechtern als gewollte Benachteiligung und Diskriminierung..."
Das klingt nach der Hauptargumentation des Frauenministeriums unter Frau Schwesig oder jeder x-belibigen Feministengruppe.
Bei 80% Männeranteil in Vorständen muss es natürlich das Ergebnis einer Frauendiskriminierung sein, aber über 90% alleinerziehende Mütter haben natürlich nichts mit Männerdiskriminierung in Sorge- und Unterhaltsrechts zu tun, sondern ausschließlich mit suboptimalen Lebensentscheidungen der Männer.
Wenn Arbeitgeber lieber einen Mann befördern, ist es vielleicht ja auch, und weil ein Mann im Falle einer Trennung in der Regel überhaupt keinen Grund mehr hat früher nach Hause zu gehen.

Aus Distanz betrachtet …

Aus Distanz betrachtet (ich bin kein Maskulist) stellen die Männerrechtler ein notwendiges Gegengewicht zum Feminismus.

Besser wäre es freilich, der gegenwärtige Feminismus würde sich in Luft auflösen. Er ist längst zum absurden Schaustück mutiert, das übrigens die echten Interessen der Frauen gepflegt ignoriert.

xxx

niemand will euch bekãmpfen. wir wollen einfach unsere kinder sehen. was ist daran so schlimm?

Kommentar bei Man-Tau

Auf Man-Tau wurden die Fehldarstellungen und Ungenauigkeiten von Frau Korbiks Artikel ausführlich analysiert. Wer sich eine eigene Meinung über das Thema bilden möchte, der sollte hier: https://man-tau.com/2017/06/20/julia-korbik-liberalen-maenner-fdp/ vorbeischauen.

Doppelstandards

„Man wähle ein beliebiges, in Ziffern fassbares Merkmal und brandmarke den Unterschied zwischen den Geschlechtern als gewollte Benachteiligung und Diskriminierung von Männern.“

Genauso arbeiten Feministinnen in bezug auf Frauen. Wenn die SPD weiterhin die männliche Gesellschaft überwinden will, wird sie weiter absacken. Warum habt Ihr so große Angst, Euch mal unvoreingenommen mit dem Thema auseinanderzusetzen?

Der letzte Absatz der Autorin ist ein Produkt reiner Phantasie.

Die Autorin sollte sich mal über das Thema häusliche Gewalt informieren: http://frauengewalt.wordpress.com

Anzeigen bilden das Hellfeld ab. Hier dominieren aus leicht nachvollziehbaren Gründen Frauen. Unzählige Studien beleuchten aber das Dunkelfeld. Hier ist die Gewalt gleichverteilt. Ich habe selbst bereits mehrfach Frauengewalt erlebt, wurde aber nie selbst gewalttätig.

Warum befragt die Europäische Union in ihrer Studie zu dem Thema eigentlich nur Frauen - keine Männer? Die SPD wird es wissen - und sich weiter selbst abschaffen.

Schreibt jemand, der sofort wieder links wählen würde, wenn diese Parteien aus ihrem ideologischen Morast aus Gender, Multikulti und Feminismus herauskommen würden.

"Bundesforum Männer" vs. MANNdat

Das "Bundesforum gegen Männer" ist keine Interessenvertretung für das männliche Geschlecht. Es ist im Frauenministerium angesiedelt, steht unter Leitung einer Frau und eine seiner ersten Amtshandlungen war der Kotau vor der radikal männerfeindlichen "EMMA". In meinen Augen ist es ein reines Alibiprojekt, auf das man verweisen kann, wenn man wieder die berechtigte Frage gestellt wird, warum "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" immer Einbahnstraßen allein für Frauen und gegen Männer darstellen.
MANNdat e.V. legt die Finger in die vielen offenen Wunden, ich empfehle dazu "Was wir wollen"
https://manndat.de/ueber-manndat/was-wir-wollen

Immer wieder dasselbe

Sobald etwas für Männer machen will, ohne feministisches Vetorecht, schreihen Feministinnen "Frauenhasser". Einfach unglaublich.

Und wenn Feminismus gut für Männer wäre, warum protestieren sie dann jedes Mal wenn jemand etwas für Männer machen will? Hier findet man viele Beispiele für genau diese Verhalten von Feministinnen:

https://geschlechterallerlei.wordpress.com/2015/12/11/wenn-gefuehlskaelt...

....

"Jene, für die Gleichberechtigung ein Ziel ist, an dem gemeinschaftlich gearbeitet werden muss – und kein Nullsummenspiel, bei dem es nur darum geht, wer gewinnt und wer verliert."

Wieso macht die Autorin denn dann daraus ein Nullsummenspiel?

Benachteiligung von Männern

Das Schlimme am Feminismus ist, dass er einfach nichts mehr bewirkt. Die frühen Feministinnen hatten etwas konkretes, wogegen sie kämpfen konnten. Heute kämpfen sie nur noch gegen Windmühlen. Die Benachteiligung von Frauen ist noch lange nicht vorbei. Frauen werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, auch heute noch, obwohl man es schon lange weiß, um 1/5 schlechter. Weniger verdienen bedeutet weniger Rente. Verstößt gegen Grundrechte, keiner tut was. Männer konnten eine Sache schon immer gut und das ist herum jammern. Frauen haben über viele Generationen, um nicht zu sagen Jahrtausende, es aushalten müssen (und müssen es immer noch aushalten), benachteiligt zu werden. Viele Männer halten das nicht mal einen Tag aus, wenn sie genauso behandelt werden, wie sie normalerweise andere behandeln. Und während viele Männer gleich laut protestieren, ertragen viele Frauen viele Dinge still. Hausarbeit z.B. Es ist gut, wenn Männer sich mehr um ihre Kindern kümmern wollen. Das ist dann vielleicht auch schon der einzige Punkt, wo sie benachteiligt werden. Was man jahrtausendelang von den Frauen verlangt hat, wirft man ihnen nun wieder vor, das sie sich zu Hause um die Kindern kümmern.

Fake News machen aus Windmühlen keine Riesen

"Männer konnten eine Sache schon immer gut und das ist herum jammern."
Ist das schon sexistische Hatespeech, die die SPD so gerne verbieten möchte?
"Frauen haben über viele Generationen, um nicht zu sagen Jahrtausende, es aushalten müssen"
Weil Männer in diesen Jahrtausenden natürlich alle unterdrückende Führungspositionen inne hatten. Böse Leibeigene, Bauern und Tagelöhner.
Unterdrückung war noch nie eine Geschlechterfrage sondern über Jahrtausende eine Standesfrage. Wieviele Männer durften denn bitte in Deutschland bis 1848 wählen? Bzw Wessen Stimme hätte schon im Ständewahlrecht Gewicht? Das Wahlrecht für welches die Sufragetten anfang des letzten Jahrhunderts kämpften, hatten zu jener Zeit die meisten Männer in England auch nicht.
Und mit unaufrichtigen Zahlen wird man auch niemanden für die feministische Sache begeistern können. "Windmühlen" wie "Frauen werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, auch heute noch, obwohl man es schon lange weiß, um 1/5 schlechter." sind half keine zu bekämpfenden Riesen. Das sind leider Fakenews, welche sich mit keiner Statistik belegen lässt. Selbst mit den Zahlen des Statistischen Bundesamt nicht.

Böse Leibeigene

"Weil Männer in diesen Jahrtausenden natürlich alle unterdrückende Führungspositionen inne hatten. Böse Leibeigene, Bauern und Tagelöhner."

Und das waren und sind 99,9% der männlichen Bevölkerung. Diese 99,9% sieht dei sPd aber nicht mehr. Sie sieht nur noch Frauen, die benachteiligt sind. Überall. Dabei geht es den Malochern und Geringverdienern immer dreckiger. 40% der Bevölkerung, Männer vor allem aber auch Frauen sind abgehängt. Die Wut wächst. Und die Lemming*Innen der sPd haben nur ein Ziel: Immer weiter dem Abgrund entgegen.

Unerträgliche Opfermentalität

"Männer konnten eine Sache schon immer gut und das ist herum jammern. Frauen haben über viele Generationen, um nicht zu sagen Jahrtausende, es aushalten müssen (und müssen es immer noch aushalten), benachteiligt zu werden."

Auf der Titanic sind ALLE Väter, die alleine mit ihren KIndern unterwegs waren, ohne zu jammern, für ihre Kinder untergegangen. Es ist eine unerträgliche Beleidigung dieser Männer für ihre KInder, wenn man sie Jammerer nennt. Auch die sogenannten "Zitterer" des 1. Weltkrieges nannte man Jammerer und ganz "raffinierte Drückeberger". Kommen Sie Sich besonders heldenhaft vor, mit ihren matriarchal hegemonialen Vorwürfe gegen Männer?

Titanic Deutschland?

Mal davon abgesehen, dass es eine Frage des Reichtums war, wer mit der Titanic untergegangen ist und nicht des Geschlechts: Was soll denn bitte diese Frage? Es geht in dem Beitrag eindeutig nicht um Vorwürfe, sondern um die Darstellung eines gesellschaftlichen Problems. Statt künstlich Konfliktlinien zu eröffnen, sollten Männer und Frauen lieber gemeinsam versuchen, diese unbefriedigenden Verhältnisse zu ändern.

Eine Frage des Geldes?

Unter den über 1495 Opfern waren nur 106 Frauen und 51 unter 11 Jährige. Kann sein, dass bei denen das Geld relevant war, aber auf der Titanic galten alle Jungen über 14 als Männer und abgesehen von denen, die man für die Bedienung der Rettungsboote brauchte haben da wenige Männer überlebt.

Hier zur Auffrischung ihrer Geschichtskenntnisse

" 706 Passagiere werden am Ende gerettet, über 1150 hätten es seien können, wären alle Boote voll besetzt gewesen. Zu den Geretteten gehören alle Kinder der zweiten und vier der fünf Kinder in der Ersten Klasse. Von den Frauen an Bord überleben 97 Prozent aus der Ersten Klasse und fast 90 Prozent aus der Zweiten. Sehr viel schwieriger ist es für Frauen und Kinder der Dritten Klasse. Wahrscheinlich nicht, weil ihnen der Weg zu den Booten mit Absicht versperrt wird, sondern weil der Weg aus den unteren Decks lang und unübersichtlich ist. Es gibt keinen Alarm, keine Lautsprecheransagen, keine markierten Rettungswege. Trotzdem überleben 46 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Kinder in der Dritten Klasse.

Ganz anders das Bild bei den Männern. In der Ersten Klasse rettet sich immerhin jeder Dritte. Von den 465 Männern der Dritten Klasse schaffen es nur 75, das sind gerade einmal 16 Prozent. Noch schlechtere Karten haben die Männer der Zweiten Klasse. Von 168 gehen 154 mit dem Schiff unter, so wie es ihnen der Ehrenkodex des viktorianischen Zeitalters gebietet.
http://www.tagesspiegel.de/kultur/titanic-untergang-frauen-und-kinder-zu...

Das Gender Pay Gap

"Frauen werden für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, auch heute noch,"

Können Sie das belegen? Ich habe ziemlich viele Quellen dazu gelesen, namentlich vom Statistischen Bundesamt, und dabei kommt ziemlich eindeutig heraus, daß sich das GPG fast vollständig bereinigen läßt.

"um 1/5 schlechter"
Damit meinen Sie vermutlich das unbereinigte GPG. Das vergleicht Äpfel mit Birnen und dient Statistikern als Negativbeispiel, sie nennen es , Neudeutsch Fake News (oder sogar Hate speech, weil man damit die Leute faktenwidrig aufhetzt).

Quellen richtig zitieren

Wenn Sie sich schon auf Quellen wie das Statistische Bundesamt beziehen, dann sollten Sie sie auch richtig zitieren. Dort steht nämlich ganz klar, dass Frauen 21 Prozent weniger als Männer verdienen:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/QualitaetArbeit/Dime...

Schönrechnen lässt sich natürlich alles, aber mehr als das männliche Gewissen beruhigen kann das nicht.

Ja und?

Wer weniger arbeitet, verdient weniger, ist doch logisch.
Obwohl: Ich will auch eine Teilzeitstelle und dafür ein Vollzeitgehalt! *handaufhalt*

Quellen Richtig zitieren

Die Ausgangs kommentierte Frau sprach von gleicher Arbeit.
Das Statistische Bundesamt 2006:
"Weibliche Arbeitnehmer auch unter der Voraussetzung, dass Männer und Frauen
-die gleiche Tätigkeit ausübten
-über einen äquivalenten Ausbildungshintergrund verfügten
-in einem vergleichbar großen privaten bzw. öffentlichen Unternehmen tätig wären, das auch regional ähnlich zu verortet ist (Ost/West; Ballungsraum/kein Ballungsraum)
- einer vergleichbaren Leistungsgruppe angehörten
- einem ähnlich ausgestalteten Arbeitsvertrag (befristet/unbefristet; mit/ohne Tarifbindung, Altersteilzeit ja/nein, Zulagen ja/nein) unterlägen
- eine Beschäftigung vergleichbaren Umfangs (Vollzeit/Teilzeit) nachgingen,
- das gleiche Dienstalter und die gleiche potenzielle Berufserfahrung aufwiesen sowie ƒ
- eine Beschäftigung vergleichbaren Umfangs (Vollzeit/Teilzeit) nachgingen
acht Prozent weniger als Männer verdienten. (heute weniger als 7%)
Der bereinigte Gender Pay Gap würde jedoch möglicherweise geringer ausfallen, wenn weitere lohnrelevante Eigenschaften im Rahmen der Analysen hätten berücksichtigt werden können"
Mal nach "VerdienstunterschiedeMannFrau5621001069004.pdf" googlen hilft

Statistiken richtig verstehen

@Konrad Donner: "dann sollten Sie sie auch richtig zitieren"

Mit den "21 Prozent" meinen Sie das gleiche wie mit "um 1/5 schlechter", nämlich das unbereinigte GPG, das die durchschnittlichen Bruttostundenlöhne eines Großteils der Männer bzw. der Frauen in D. vergleicht. Weil diese beiden Populationen vollkommen verschieden zusammengesetzt sind, kann man aus dem Vergleich der beiden Durchschnittswerte keine sinnvolle politische Aussage ableiten, schon gar keine Diskriminierung von Frauen.

Es ist übrigens schön, daß Sie die Destatis-Seite gefunden haben. Leider haben Sie die entscheidende Stelle unten im Kleingedruckten übersehen:

Informationen zum Indikator ...

Hinweise zur Interpretation ...

Bei der Interpretation der Werte sollte berücksichtigt werden, dass es sich um den unbereinigten Gender Pay Gap handelt. Aussagen zum Unterschied in den Verdiensten von weiblichen und männlichen Beschäftigten mit gleichem Beruf, vergleichbarer Tätigkeit und äquivalentem Bildungsabschluss sind damit nicht möglich.

....

Zusammenhang

Sie haben Recht, dass der bereinigte GPG geringer ist, aber in Ihrem ersten Kommentar haben Sie ja das Statistische Bundesamt als Kronzeugen für Ihre Aussagen herangezogen. Das kommt eben zu anderen Ergebnissen als denen von Ihnen genannten.

Auch das Statistische Bundesamt spricht von 6%

beim bereingiten Gender Pay Gap, und sie weisen inzwischen sogar explizit darauf hin, dass die 21% keine gleiche Arbeit vergleich, auch wenn sie mit "sich schön rechnen" abwerten.
Man muss sich auch nicht mehr zum Opfer machen als unbedingt nötig, denn mit Zahlen aus dem FakeNews Dunstnebel überzeugt an leider nicht wirklich von der gerechhten Sache.
Ein weiteres Problem ist das demographische beim Gender Pay Gap. Bis 24 ist er selbst bei 2%, bis 29 bei 8,5 % unbereinigt wirkllich nennenswert wird es wenn die Frau (im Durchschnitt mit 29) das erste Kind bekommt. aber ohne Frauen jenseits der 50, die aufgrund ihrer 60Jahre Sozialisation ganz andere berufliche Weichsenstellungen hatten würde wir nie die 21 Prozent erreichen.
https://www.fischundfleisch.com/img/34277/684-/paygap%20nach%20alter.JPG

Feministische Narrative

Wenn Sie derartig leicht auf die Lohndiskriminierungspropaganda hereinfallen, dann sollten Sie Ihre Grundhaltung mal hinterfragen. Bei unter 35-Jährigen sollen Frauen im Schnitt angeblich sogar mehr verdienen als Männer, habe ich mal gelesen.

Das liegt an der höheren Akademisierung junger Frauen im Vergleich zu Männern. Insgesamt natürlich. Auf alle Menschen dieser Altersgruppe bezogen.

Wie schwer ist es doch, Narrative infrage zu stellen, die überall anerkannt sind und als "richtig" angesehen werden. Habe ich live in der DDR erlebt.

Statistiken richtig verstehen II

@ Konrad Donner

....
Genau diese nicht zulässige Aussage machen Sie, wenn Sie das unbereinigte GPG als Unrecht skandalisieren und seine Bereinigung als "Schönrechnen" bezeichnen. Damit zeigen Sie nur, daß Sie diese Zahlen prinzipiell nicht verstanden haben. Ich versuche einmal, es an einem Beispiel zu erklären: Der Deutsche besitzt im Durschnitt ein Vermögen von ca. 50.000 Euro, eine Familie ca. 200.000 Euro. Wozu brauchen wir da Sozialhilfe?? Sollen die Leute doch erst mal ihr Vermögen etwas abbauen. Dieses Argument finden wir beide absurd, der Durschnitt sagt doch nichts über den Einzelfall. Genauso absurd sind die Durchschnittsbruttostundenlöhne und deren Vergleich.

@uepsilonniks:
Das GPG vergleicht Bruttostundenlöhne, keine Bruttomonatsgehälter. Insofern ist der Verweis auf die Teilzeitbeschäftigung hier kein gültiges Argument.

Dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger Geld kriegen, ist ein

Dass Frauen wenig verdienen, liegt daran, dass Branchen mit niedrigen Tarifen von Frauen dominiert sind: Pflegeberufe, Erzieherinnen, Friseusen. Die Minderheit der Männer in den Branchen verdient aber keinen Deut mehr.

Was die Quelle wirklich aussagt:

Frauen verdienen 21% weniger. Da steht nicht „für gleiche Arbeit“.

Das liegt im tariflichen Bereich daran, dass frauendominierte Branchen geringere Tarife haben. Das erklärt auch die Stetigkeit des Prozentsatzes. Allerdings verdient die männliche Minderheit dort keinen Deut mehr. Es ist ein Riesenquatsch, zu behaupten, die Männer seien privilegiert.

Die Studie blendet aus, wo das Geld hingeht: in aller Regel nämlich in die Familie, also an alle Familienmitglieder nach ihrem jeweiligen Bedarf (Schulbrote, Friseur, Akkuschrauber für den Hausherrn, etc.)

In Single-Haushalten dürfte das Einkommen branchenbereinigt etwa gleich sein, plus-minus-irgendwas, irgendwer verdient immer etwas mehr oder etwas weniger.

Soweit Ungleichheit in Spitzenjobs mit obszön hohen Einkommen existiert, weigert sich der Verstand, von Benachteiligung zu sprechen.

Vom statistischen Bundesamtes 2006:

"Dies bedeutet, dass weibliche Arbeitnehmer auch unter der Voraussetzung, dass Männer und Frauen
-die gleiche Tätigkeit ausübten
-über einen äquivalenten Ausbildungshintergrund verfügten
-in einem vergleichbar großen privaten bzw. öffentlichen Unternehmen tätig wären, das auch regional ähnlich zu verortet ist (Ost/West; Ballungsraum/kein Ballungsraum),
- einer vergleichbaren Leistungsgruppe angehörten,
- einem ähnlich ausgestalteten Arbeitsvertrag (befristet/unbefristet; mit/ohne Tarifbindung, Altersteilzeit ja/nein, Zulagen ja/nein) unterlägen
- eine Beschäftigung vergleichbaren Umfangs (Vollzeit/Teilzeit) nachgingen,
- das gleiche Dienstalter und die gleiche potenzielle Berufserfahrung aufwiesen sowie
- eine Beschäftigung vergleichbaren Umfangs (Vollzeit/Teilzeit) nachgingen
acht Prozent weniger als Männer verdienten(heute wären es nur noch knapp 7 %).
Der bereinigte Gender Pay Gap würde jedoch möglicherweise geringer ausfallen, wenn weitere lohnrelevante Eigenschaften im Rahmen der Analysen hätten berücksichtigt werden können"
Einfach mal nach "VerdienstunterschiedeMannFrau5621001069004.pdf" googlen hilft FakeNews zu entkräften.

Erziehende Väter.

Erst über meine Erfahrungen als Hausmann/Berufsvater wurde ich Männerrechtler. Der erziehende Vater ist nämlich nicht wirklich gewollt.

Männerhass?

Ich hasse Männer nicht. Ich hasse nur die kranken Strukturen, denen wir alle zum Opfer fallen. Okay, Männer waren früher mal Tagelöhner und Sklaven, aber dann sind sie nach Hause gegangen, wo sie sich von ihrer Frau bedienen und den ganzen Frust an ihr und den Kindern auslassen konnten. Das mag heute nicht mehr so extrem sein, aber die Tendenz gibt es leider noch immer. Es gibt wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Hausarbeit, die sich mit dem Unterschied zwischen Männern und Frauen beschäftigen, wenn beide arbeiten gehen. Frauen machen immer noch mehr. Heiraten ist laut einer Studie für Frauen gesundheitsschädlich, für Männer gilt das Gegenteil. Männer werden als Sterneköche gefeiert, wenn Frauen kochen, interessiert das niemanden oder sie werden dafür auch noch kritisiert oder schlechter bezahlt. Warum werden Frauen denn in typischen Frauenberufen schlechter bezahlt? Weil es Frauenberufe sind. Bei gleicher Qualifikation verdienen Frauen weniger. Männer in Frauenberufen verdienen vermutlich mehr. Es gibt leider die Tendenz, sich selbst aufzuwerten, indem man andere abwertet. Wenn man etwas abwertet, wird es darum nicht unwahr und die eigen Argumente werden dadurch nicht besser.

Ach so

Sie hassen Männer nicht. Kommentare wie: " aber dann sind sie nach Hause gegangen, wo sie sich von ihrer Frau bedienen und den ganzen Frust an ihr und den Kindern auslassen konnten" heisst wohl nur dass sie negativen Verurteile mehr lieben? Zugegeben, wa sie beschrieben sind eben genau die zwei Prozent. die unteren 98% waren nämlich viel zu sehr aufeinander angewiesen, als dass sie sich so ein Herrschaftsgehabe leisten konnten.
Aber es muß wirklich in der Seele weh tun, wenn sich in den oberen 2 Prozent meist mehr Männer tummeln. Das ändert nichts daran, dass das wenig an den Lebensumständen der unteren 98% verbessert, aber sie dienen damit schön der Teile und Herrsche Maxime.
Das typische Frauenberufe leider schlechter bezahlt werden, hat mehr mit kapitalistischen Marktmechanismen und weniger mit dem Patriarchat zu tun. Da zählt Fürsorge für Menschen leider weniger als Fürsorge für das Bankkonto und Umsatzsteigerung.
Das sind keine Grauen Männer die Sagen: "Hihihi, da arbeiten aber viele Frauen lass uns die mal schlechter bezahlen." Unternehmer heulen wegen jedes Prozents Lohnerhöhung, nur bei Männern schmissen das Geld mal eben 21% mehr raus? Absurd, oder?

Gute Beobachtung.

@Michaela – „Das Schlimme am Feminismus ist, dass er einfach nichts mehr bewirkt“ – korrekte Feststellung: der Feminismus bewirkt in der Tat nichts, was dir im richtigen Leben weiter hilft. Übrigens kenne ich auch keine Frau im normalen Leben, die den Feminismus befürwortet – nicht weiter erstaunlich.

Frauen werden in der Tat schlecht bezahlt. Weiter oben habe ich aufgezählt, wieso (Tarife in frauendominierten Branchen). Erforderliche und konkrete Mittel zur Verbesserung wären höherer Mindestlohn, Abschaffung von 450€-Jobs, bessere Tarife.

Dazu wirst du vom Feminismus nichts hören. Stattdessen mogelt er dir vor, wir (Männer) würden euch (Frauen) beschummeln. Damit lenkt er ab von den wahren Gründen – neoliberalistische Politik mit 450€-Minijobs, Aushebelung demokratischer Prinzipien, Staatsverschuldung mit der Folge, dass deine Steuern zum Bedienen der Anleihen dienen statt Finanzierung von Kitas. Alles stark vereinfacht.

Kleiner Seitenhieb am Rande – nicht gegen dich persönlich – die schädliche Politik unserer Kanzlereuse würde ich niemals als Argument missbrauchen, um gegen die Frauen zu stänkern. Ich liebe die Frauen.

Mein letzter Kommentar, dann bin ich mit dem Thema durch

Statistiken und ihre Glaubwürdigkeit sind eine Sache, fühlbare Wertschätzung eine andere. Ich finde es allein schon ein Fortschritt, dass jemand es untersucht, ob es einen Lohnunterschied der Geschlechter bei gleicher Arbeit und Ausbildung gibt. Dass die Wertschätzung für vieles, was Frauen so machen, geringer ist, als für das, was Männer so machen, kann Mann oder Frau durch ganz simple Alltagsbeobachtung oder Selbstbeobachtung feststellen. Es gibt jeden Tag 100 Situationen, bei denen Männer und Frauen mit zweierlei Maß gemessen werden. Niemand kann sich vor solchen stereotypen Denkweisen schützen. Ob das für die Männer immer so gut ist, sei mal dahingestellt. Männer sind eindeutig das schwache Geschlecht, sind aber im Alltag und Berufsleben gezwungen, so zu tun, als seien sie stark. Bei Frauen genau andersherum. Frauen neigen dazu, sich selbst nieder zu machen, Männer neigen oft zu übertriebenen Selbstlob und Selbstbeweihräucherung. Irgendwann muss unsere Gesellschaft sich mal von Rollenklischees lösen und moderner werden. Ich denke, dass der Schlüssel dazu bessere Bildung ist. Nicht lernen, um stumpfsinnig zu funktionieren, sondern lernen, um zu verstehen und zu gestalten.

Der Denkfehler

liegt nur darin, dass sie unterstellen, diese 100 Fälle wären welche, die ausschließlich Frauen schlechter stellen.
Sexismus hat kein Geschlecht, und eine Ideologie die sich nur um die Befindlichkeiten eines geschlechtes kümmert und bei den Befindlichkeiten des anderen geschlechtes sagt:Ach das Problem brauchst du aber gar nicht zu haben, wenn du nur etwas mehr wie wir wärest, muss sich nicht wundern, wenn sie beim anderen geschlecht keine Begeisterungsstürme auslöst. Vor allem wenn die Anfänger diese Bewegung nur eins ebenso gut wie ihr Feinbild tut: An den eigenen Privilegien klammern. Einfach mal im Familienrecht loslassen und Familie für Männer auch zum Karriereproblem werden lassen würde der Gleichstellung vermutlich weit mehr helfen, um sich von Rollenklischees zu lösen, als das "übers Köpchen streicheln" mit dem FeministInnen versuchen Frauen zur Karriere zu überreden.

der passende Link

Parteiendialektik nächstes Thema

Wie wäre es mal aus der bloßen Dialektik zwischen Parteien hinaus zukommen? Anstatt mal Sinnhaft einen Beitrag zur Gleichberechtigung zu gestalten - nur Bashing. Wen interessiert die FDP. Mal zum Thema: Bei mir an der Uni (Frauenanteil weit über 65% Stud. und - 50% Professorinnen) gibt es an pro Fakultät jeweils 2 "Frauenbeauftragte" - die erhalten ein Gehalt für Beratung und zudem noch eine Menge Fördergelder - die aber thematisch nur vermeintliche Ungerechtigkeiten des Patriarchats erfassen sollen. Diese Strukturen sind meiner Meinung nach, in Zeiten der Homoehe, Queerpeople und ja auch Heteros längst überholt. Wo geht der schwule oder Transgender Mensch bei vermeintlicher Diskriminierung hin? Es braucht keine Frauenbeauftragte mehr in solch progressiven Einrichtungen sondern Menschenbeauftrage.